Die Matzenbacher – Unsere 2. Maskengruppe
Nach über 3-jähriger Planung konnten wir an der Fasnet 2002 endlich mit unserer neuen Maskengruppe, den Matzenbachern, teilnehmen. Die Gruppe entstand durch den Wunsch des Ausschusses, ein mehr traditionell ortsverbundenes Häs an zu bieten, mit dem die Hästräger nicht ganz so wild umtreiben mussten. Bei der Ausarbeitung des Häses und der Maske halfen uns alte Fotographien und eigens für uns angefertigte Bilder von dem inzwischen leider verstorbenen Hausener Maler Willy Ruff.
Hintergrund
Bei aller landschaftlicher Schönheit ist die Markung von Hausen vom landwirtschaftlichen Standpunkt aus eine der ungünstigsten des ganzen Landes. Die schwierigen Verhältnisse mögen ein Hauptanlass zur Entstehung des Hausierhandels gewesen sein, der in Hausen schon sehr früh nachweisbar ist. In einer Reisebeschreibung aus dem Jahre 1781 wird den Hausierern ein großes Lob gesungen. Damals zogen sie als Händler in ferne Länder und machten gute Geschäfte.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Hausierhandel, der bis Mitte des 20. Jahrhunderts überlebte, unter anderem auch von -Reigschmegda- (Zugezogenen) aus Matzenbach betrieben. So wurde den Hausenern der Übername -Matzenbacher- gegeben, mit dem sie auf Ihren Handelsreisen oft aufgezogen wurden.
Der Übername wurde von den gebürtigen Hausenern als Beleidigung aufgefasst, und die Neckerei endete oft in einer handfesten Auseinandersetzung.
Die Matzenbacher treten als Frauen und Männer auf. Beide Masken haben ein freundliches, altbäuerliches Aussehen.
Die Frauen tragen ein grünes Kopftuch, die Männer einen schwarzen Filzhut. Das Häs der Frauen besteht aus einem grünen Rock, einer schwarzen Schürze, beigen Strümpfen, schwarzen Schuhen, einer weißen Bluse und einer schwarzen Weste.
Die Männer tragen eine schwarze Kniebundhose, beige Strümpfe, schwarze Schuhe, ein weißes Hemd, eine grüne Weste und eine schwarze Jacke. Beide tragen eine Händlerglocke bei sich.
Die Matzenbacher transportieren in einem -Grätzen- (Tragegestell) verschiedene Verkaufsgegenstände auf dem Rücken.